Was tun bei einem E-Bike Unfall?

Obwohl du immer vorsichtig und bedacht mit deinem E-Bike unterwegs bist, ist es trotzdem passiert: ein Unfall mit deinem E-Bike. Wir hoffen natürlich, dass du nur mit einem Schrecken und ohne jegliche Verletzung davongekommen bist. In diesem Artikel erklären wir dir, wie du bei einer Unfallsituation am besten reagierst und worauf du danach achten solltest. Außerdem geben wir dir noch weitere Tipps mit an die Hand, um das Unfallrisiko noch weiter zu minimieren.

Welche Schritte bei einem E-Bike Unfall wichtig sind!

Solltest du selbst in einen E-Bike Unfall verwickelt sein oder einen beobachten, empfehlen wir dir, die folgenden Schritte zu befolgen:

  1. Bringe dich selbst oder eine in den Unfall verwickelte Person in Sicherheit. Solltest du auf einer befahrenen Straße oder einem Radweg gestürzt sein, dann begib dich so schnell wie möglich an den sicheren Straßenrand und hilf, wenn möglich, anderen Unfallbeteiligten, sich ebenfalls in Sicherheit zu bringen.
  2. Sichere die Unfallstelle gegebenenfalls ab.
  3. Alarmiere den Notruf und eventuell die Polizei
  4. Leiste Erste Hilfe, wenn diese von einem Unfallopfer benötigt wird.
  5. Fotografiere die Unfallstelle und eventuell entstandene Schäden. Beweismaterial des Unfalls kann später wichtig für die Schadensregulierung sein.
  6. Sichere die Kontaktdaten von Zeugen. Sollte es zu einem größeren Unfall, bei dem Unstimmigkeiten auftreten, gekommen sein, können Zeugenaussagen sehr wichtig sein.
  7. Erfasse die Personalien und eventuell Papiere des Unfallgegners und aller Unfallbeteiligten. Diese können noch sehr wichtig für die Schadensabwicklung und die Versicherung sein.
  8. Auch wenn du direkt nach dem Unfall keine Wunden bei dir selbst feststellen konntest, empfehlen wir dir, dich sicherheitshalber von einem Arzt untersuchen zu lassen.

Wer hat Schuld bei einem Unfall?

Wenn bei einem Unfall ein Kraftfahrzeug, also Motorrad, Auto oder Speed Pedelec beteiligt war, haftet der Halter dieses Kraftfahrzeugs automatisch mit. Auch wenn dieser nicht am Unfall schuld ist oder gegebenenfalls nicht einmal selbst gefahren ist. Grund dafür ist die sogenannte Betriebsgefahr des Kraftfahrzeugs. Diese besagt, dass schon allein vom Betrieb eines Autos, Motorrads oder Speed Pedelecs eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer ausgeht. Das ist im Straßenverkehrsgesetz so festgelegt, da Kraftfahrzeuge eine größere Gefahr im Straßenverkehr darstellen, was zu einer sogenannten Gefährdungshaftung von einem Viertel bis zu einem Drittel führt. Dies ändert sich nur, wenn der Radfahrer einen schwerwiegenden Fehler begangen hat oder der Unfall durch höhere Gewalt (z.B. Natureinflüsse) verursacht wurde.

Wenn bei einem E-Bike Unfall kein Kraftfahrzeug, sondern nur ein anderes E-Bike, Fahrrad oder ein Fußgänger beteiligt war, muss geklärt werden, wer Schuld an dem Unfall hatte. Die folgenden Faktoren spielen hierbei eine Rolle:

· Ist der E-Bike Fahrer auf dem Bürgersteig oder einem Radweg gefahren, für den er oder sie keine Befugnis hatte?
· Ist der E-Bike Fahrer auf der falschen Straßenseite gefahren?
· Ist der Fußgänger plötzlich auf den Radweg oder auf die Straße gelaufen, ohne davor zu schauen, ob alles frei ist?
· Hatte einer der Beteiligten Kopfhörer auf?
· Hat einer der Beteiligten Alkohol getrunken oder stand er unter sonstigem Drogeneinfluss?

Um all diese Fragen klären zu können, empfehlen wir dir stets, die oben genannten Schritte zu befolgen um die Schuldfrage klären zu können.

Wann deckt eine Versicherung?

Wenn du ein Pedelec hast, greift im Schadensfall wie bei einem gewöhnlichen Fahrrad auch die Privathaftpflichtversicherung. Die private Haftpflicht greift übrigens auch dann, wenn durch einen Kurzschluss des Akkus ein Brand entsteht. Dann wird nicht nur dein eigener Schaden gedeckt, sondern auch, wenn durch das Feuer fremdes Eigentum beschädigt oder zerstört wurde.

Wenn du ein Speed Pedelec hast, fallen diese in die Kategorie der Kraftfahrzeuge und sind über die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung versichert. Das Kennzeichen inklusive Versicherungsschutz kannst du direkt bei deiner Versicherung kaufen. Vergiss aber nicht, deine Versicherung jedes Jahr zu erneuern, ansonsten verfällt der Versicherungsschutz.

Zusätzlich raten wir dir, als E-Bike Fahrer eine private Unfallversicherung abzuschließen, um jegliche Unfälle, die in deiner Freizeit passieren, abzudecken. Lasse dich am besten umfangreich beraten, bevor du eine Unfallversicherung abschließt. Wichtige Faktoren, die gedeckt werden sollten, sind eine Knochenbruchpauschale, kosmetische Eingriffe nach einem Unfall, Invaliditätsleistungen und Unfallkosten. Mehr zum Thema E-Bike Versicherungen kannst du hier nachlesen.

Wie überprüfst du den Schaden deines E-Bikes nach einem Unfall am besten?

Solltest du einen Unfall oder Sturz mit deinem E-Bike gehabt haben, raten wir dir, so schnell wie möglich eine Werkstatt aufzusuchen. Denn selbst wenn du direkt nach dem Unfall nichts feststellen kannst, kann es passieren, dass dein Akku, Vorbau, Display, Motor oder Lenker dennoch Schaden getragen haben. Das kann nicht nur teuer werden, sondern auch gefährlich, da sich ein defekter Akku schlimmstenfalls irgendwann selbst entzünden kann und ein angeschlagener Lenker während der Fahrt brechen und einen Sturz verursachen könnte.
Dieses Risiko solltest du unbedingt vermeiden und gegebenenfalls kaputte Teile von einem Experten austauschen lassen, bevor es zu einem erneuten Unfallrisiko kommt. Sorge außerdem dafür, dass du ausreichend versichert bist, um im Falle eines Unfalls gut abgedeckt zu sein.

Unfälle vermeiden

Natürlich ist es am besten, Unfälle jeglicher Art im Voraus zu vermeiden. Sorge also bitte dafür, dass du:

· Immer mit Licht fährst. Gerade in der dunkleren Jahreszeit ist es das A und O gut erkennbar im Straßenverkehr zu sein.
· Einen Helm trägst. Besonders auf E-Bikes oder Pedelecs, wenn du schneller unterwegs bist, ist das Tragen eines Helmes unverzichtbar.
· Deinen Arm ausstreckst, um anzugeben, wenn du abbiegen möchtest, um anderen Verkehrsteilnehmern rechtzeitig Bescheid zu geben.
· Rechtzeitig bremst und nie zu dicht auffährst. Halte immer genügend Abstand zu dem Auto oder Fahrradfahrer vor dir, sodass dein Bremsweg immer ausreicht.
· Dich nicht ablenken lässt. Wir raten dir, im Straßenverkehr niemals Musik zu hören, zu telefonieren oder dein Handy während der Fahrt zu bedienen. Halte stets deine Ohren und Augen offen, um dein Umfeld voll wahrnehmen zu können.
· Niemals unter Alkoholeinfluss radelst. Lasse dein E-Bike oder Fahrrad unbedingt stehen, wenn du ein paar Bier mehr getrunken hast. Dieses Risiko solltest du unter allen Umständen vermeiden. Alles zum Thema Promillegrenze beim Fahrrad und E-Bike erfährst du hier.
· Kenne die wichtigsten Verkehrsregeln, um überall sicher mit dem E-Bike unterwegs zu sein.

Bitte mach immer erst eine Probefahrt mit deinem E-Bike, bevor du dich in den Straßenverkehr begibst. So kannst du erstmal in Ruhe üben und dich voll und ganz auf das E-Bike und Fahrgefühl konzentrieren, ohne vom Verkehr abgelenkt zu werden. Komm uns gerne in einem unserer E-Bike Testcenter besuchen oder schau beim einem Gazelle Fachhändler in deiner Nähe vorbei. Hier kannst du verschiedene Modelle ausprobieren und kostenlos Probe fahren. So kannst du sichergehen, dass du gut mit deinem E-Bike zurechtkommst, bevor du dich auch auf den Verkehr und seine Regeln konzentrieren musst.

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